Optionen für die Anschlussfinanzierung: Verlängerung, Schuldenwechsel und Zukunftssicherung durch Forward-Darlehen

Als Eigentümer einer Immobilie stehst du bei den Kreditinstituten hoch im Kurs: Du hast über die Jahre Zuverlässigkeit und ein gutes finanzielles Standing dadurch bewiesen, dass du deinen Kredit verlässlich bedient hast. Ein Teil des Darlehens ist bereits zurückgezahlt und der Immobilienwert ist wahrscheinlich gestiegen. Das bietet eine ausgezeichnete Verhandlungsposition, um vorteilhafte Bedingungen für deine Weiterfinanzierung auszuhandeln.

Hier erklären wir dir drei Strategien, um eine optimale Folgefinanzierung zu sichern, und beleuchten die jeweiligen Vor- und Nachteile.

Verlängerung: Treue zur eigenen Bank

Die Verlängerung setzt die bisherige Finanzierung fort, bei deiner vertrauten Bank und zu neuen Konditionen. Spätestens drei bis sechs Monate vor dem Ende der Zinsfestschreibung sollte deine Bank dir ein neues Angebot machen. Jedoch könnten andere Finanzinstitute attraktivere Konditionen bieten. Übernehme nicht ungeprüft das Angebot deiner Bank, sondern vergleiche es mit Anderen.

Für diejenigen, die Komfort bevorzugen, kann das Bleiben bei der eigenen Bank trotzdem interessant sein. Normalerweise wirst du nicht noch einmal einer Bonitätsprüfung unterzogen, und administrative Schritte wie Notarbesuche und die Übertragung der Grundschuld bleiben dir erspart. Verhandle trotzdem mit deiner Bank und versuche, den Zins mit Hinweis auf konkurrenzfähige Angebote zu reduzieren.

Bankenwechsel: Neustart mit günstigeren Zinsen

Mit Ablauf der Zinsbindung endet auch deine Bindung an das alte Kreditinstitut. Ein Wechsel ist nun möglich, ohne eine Vorfälligkeitsentschädigung entrichten zu müssen. Der Bankenwechsel ermöglicht es dir, dich über neue Konditionen zu informieren und das beste Angebot auszuwählen. Die Chancen stehen gut, bessere Vertragsbedingungen bei einem neuen Kreditgeber zu finden als bei deiner bisherigen Bank. Es ist ratsam, bereits sechs bis zwölf Monate vor dem Ende der Zinsbindung Offerten anderer Banken anzufordern. So kannst du Zinssätze und Vertragsbedingungen vergleichen und eine fundierte Entscheidung treffen.

Ein Wechsel des Finanzierungspartners kann allerdings auch Nachteile mit sich bringen: Es ist mit einem zusätzlichen Verwaltungsaufwand und Kosten für die Grundschuldübertragung sowie Notargebühren verbunden. Trotzdem könnte sich ein Wechsel auch bei einer geringfügigen Zinseinsparung auszahlen, da ein paar hundert Euro Kosten im Vergleich zu einer potenziellen Ersparnis von einigen tausend Euro oft eine lohnende Investition sind.

Forward Darlehen

Wenn du die Zinssätze deiner aktuellen Baufinanzierung, trotz einer noch laufenden Festschreibungsperiode, gegen zukünftige Zinserhöhungen absichern möchtest, bietet sich ein Forward-Darlehen an. Ein Forward-Darlehen sichert dir das heutige Zinsniveau für deine zukünftige Anschlussfinanzierung und kann bis zu fünf Jahre vor Ablauf der bestehenden Festschreibung abgeschlossen werden. Dabei schließt du einen neuen Kreditvertrag ab, der erst später anläuft und dessen Konditionen du schon heute festlegst.

Allerdings ist dieser Service nicht umsonst. Banken und Baufinanzierungsanbieter verlangen für die Bereitstellung solcher Kredite einen Zinsaufschlag, der mit der Länge des Vorlaufzeitraums steigt. Auch trägt ein Forward-Darlehen Risiken, da du dich langfristig bindest. Es ist wie eine Wette auf die Zinsentwicklung; solltest du falsch liegen und die Zinsen fallen, ist eine Kündigung des Vertrags mit Kosten verbunden. Dies gilt ebenso bei gravierenden Lebensveränderungen während der Laufzeit.

In Zeiten niedriger Zinsen kann ein Forward-Darlehen enorme Ersparnisse bedeuten. Auch in der aktuellen Zinssituation kann es vorteilhaft sein. Wir von Baufi4You stehen dir jederzeit gerne mit Expertise zur Seite, holen Angebote ein und unterstützen bei der Entscheidungsfindung.

Außerdem gibt es das Recht auf Sonderkündigung nach 10 Jahren, wie im § 489 BGB festgelegt. Dies gilt für Darlehen mit einer Zinsbindungsfrist größer zehn Jahre. So lässt sich eine bestehende Baufinanzierung ohne Vorfälligkeitsentschädigung kündigen und die Bank wechseln. Ausschlaggebend ist hierfür immer das Datum der Vollauszahlung des Darlehens. Von da an werden die 10 Jahre hinzugerechnet und dies ergibt den frühestmöglichen (kostenfreien) Rückzahlungszeitpunkt bzw. Bankenwechsel.

Zu guter Letzt sei auf das Risiko der Zinsfalle hingewiesen, die besonders in einer Hochzinsphase Haushalte gefährden kann, die auf steigende Zinsen nach Ende ihrer Festschreibungszeit nicht vorbereitet sind. Baufi4You unterstützt dich dabei, Risiken zu minimieren, indem ein umfangreicher Finanzierungsvergleich durchgeführt wird, der neben den Zinskonditionen auch flexible Rückzahlungsoptionen berücksichtigt.

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